Die Vorführung des Marionettentheater der Tay. (Foto: Dantocmiennui.vn) |
Das Marionettentheater der Volksgruppe Tay im Dorf Tham Roc, Dorf Ru Nghe in der Provinz Thai Nguyen ist sehr bekannt. Es gilt als besondere Kultur, die von den Tay vor 200 Jahren bis heute bewahrt wurde. Durch 13 Generationen wird das Marionettentheater in der Familie Ma Quang bis heute fortgeführt. Laut dem Vorsteher dieser Familie Ma Quang Nhanh werden die Marionetten, die vor 200 Jahren gefertigt wurden, bis heute in seiner Familie aufbewahrt. Früher gab es nur 6 Marionetten. Die Anzahl sei heute auf 33 gestiegen, sagt Ma Quang Nhanh.
„Unser Ensemble für Marionettentheater wurde im Jahr 2000 gegründet. Die meisten Mitglieder sind schon alt und wollen der jungen Generation diese Kunst übertragen.“
Die Besonderheit der Marionettenkunst ist die Anfertigung der Marionetten. Das Holz dafür ist typisch und populär in der Bergregion, das für lange Zeit haltbar ist und leicht angefertigt werden kann. Die Marionetten verkörpern die Figuren der Könige, Bauern und Tiere. Um eine mittelgroße Marionette zu machen, brauchen die Handwerker zwei bis drei Tage. Sie müssen zuerst das Holz mit guter Qualität auswählen und dann trocknen lassen. Anschließend muss man die Kleidung für die Figuren schneiden. Dazu sagt Ma Quang Nhanh:
„Das Holz soll weich aber dauerhaft sein. Wir fertigen die Holzmarionetten selbst ohne professionelle Ausbildung zum Eingravieren an. Meine Familie beschäftigt sich mit Tischlerei. Aber um Marionetten basteln zu können, braucht man Talent und Tüchtigkeit.“
Die Marionetten werden durch Bambusstäbchen gesteuert. (Foto: Dantocmiennui.vn) |
Die meisten Marionetten in Tham Roc werden durch Stäbchen und von Männern gesteuert. Währenddessen singen und lesen die Frauen die Texte für die Figuren. Die Vorführmaterialie
n sind sehr einfach. Sie bestehen aus einer kleinen Bühne, 13 Stabpuppen, eine Flöte und einem Tinh-Musikinstrument. Durch die einfachen Bewegungen schildert das Puppentheater lebhaft und lebendig das Alltagsleben, die Produktion der Bewohner. Dazu sagt Künstler Ma Khac Dung:
„Ich bin seit 18 Jahren in diesem Ensemble und meine Liebe für diesen Beruf ist so groß wie früher. Zuerst musste ich für ein paar Jahre lernen, wie ich die Marionetten steuern kann. Heute wünsche ich, dass die junge Generation diese Kunst lieben und sie fortführen kann.“
Während des Auftritts schaffen die Künstler durch das Schlagen, Singen und Lesen eine lebhafte Stimmung für jede Szene. Bei einem Puppentheater der Volksgruppe Tay gibt es normalerweise acht Szenen. Und zum Schluss ist immer der Auftritt über das Baumsteigen zum Fangen der Tokeh. Nach Auffassung der heimischen Bewohner kann Tokeh das Wetter ziemlich gut vorhersagen und den Menschen bei der Feldarbeit helfen. Dieser Auftritt findet besonders großen Anklang bei den Kindern.