Die Giay tanzen um eine Trommel. (Foto: Toquoc.vn)

Im Dorf Tat Nga wurden schon lange zwei Tempel von den Bewohnern errichtet. Die Dorfbewohner kommen hierher, um zu beten und das Besondere sind hier zwei große Trommeln, die oft den Festen dienen. Jährlich werden die zwei Trommeln am ersten Tag des Neujahrsfestes heruntergebracht. Für die Volksgruppe Giay sind der Mann und die Frau, die in beiden Tempeln geehrt werden, ihre Vorfahren und ihre Schutzgötter. Dazu sagt Vi Dau Min aus der Gemeinde Tat Nga.

„Die beiden Tempel wurden schon lange gebaut und bis heute bewahrt. In beiden Tempeln wurden zwei Götter geehrt. Die Göttin ist zuständig für Boden, Ernte und Wetter. Der Gott segnet die Menschen Gesundheit, Glück und Wohlstand.“

Der Trommel-Tanz ist die kulturelle Tradition, die von der Volksgruppe Giay von Generation zu Generation übertragen wird. Er ist ebenfalls der Stolz der Einheimischen. Durch die lebhaften Trommelklänge wird das Böse des alten Jahres verjagt und ein sicheres Leben eingebracht. Beim Trommel-Tanz werden die Bewegungen der Tänzer und Tänzerinnen harmonisch kombiniert. Die Männer und die Frauen der Giay sind mit ihrer Tracht bekleidet und tanzen um die Trommel herum. Die Bewegungen sind manchmal sanft und langsam, aber manchmal lebendig und schnell nach dem aufgespannten Trommelklang. Die Männer schlagen auf Schlagfell und die Frauen auf Zarge der Trommel. Die Bewegungen im Trommeltanz wurden von Vorfahren übertragen. Mit diesem Tanz wünscht man sich Schönes und Gutes für Dorfbewohner. Die Bewegungen des Tanzes sind ziemlich einfach und dazu werden außerdem die traditionellen Strohhüte der Giay verwendet, dann sehen die Frauen dabei eleganter aus. Dazu sagt Vi Dau Min.

„Das neue Jahr wird oft durch den Trommeltanz begonnen. Deshalb wird der Tanz aufwendig und großartig durchgeführt. Beim ersten Tanz möchten wir den Göttern den Beginn eines neuen Jahres mitteilen. Beim zweiten Tanz hoffen wir auf eine ertragreiche Ernte. Und beim dritten Tanz werden wir den Umzug der Trommel führen.“

Am Trommeltanz beteiligen sich sowohl Männer, als auch Frauen. (Foto: Toquoc.vn)

Beim Tanzen wird die Trommel immer ins Zentrum gelegt. Die Trommel der Giay ist normalerweise mehr als ein Meter groß und wurde aus einem großen Holzstück gemacht. Das Schlagfell wird immer aus Leder angefertigt. Man kann auf Schlagfell oder Zager schlagen und schafft damit aufgespannte und lebhafte Klänge. Aus diesem Grund hat jeder Trommel-Tanz seine eigene Melodie. Der Trommel-Tanz der Giay wird immer durch das Gebet eines Schamanen begonnen. Nach dem Glauben der Volksgruppe Giay bleibt der Gott in dem hohen Himmel, kann aber das Gebet hören und werde mit ertragreichen Ernten segnen.

Zum Abschluss des Trommel-Tanzes wird der Umzug der Trommel geführt. Wenn die Trommel zu einer Familie gebracht wird, kann diese Familie Glück bekommen. Die Hausbesitzer schenken den Trägern der Trommel die Produkte von der Familie wie Eier und Kuchen, um ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Innerhalb eines Tages versuchen die Teilnehmer des Umzugs die Trommel zu allen Familien im Dorf zu bringen, weil am nächsten Tag die Trommel in den Tempel wieder zurückgebracht werden  muss. Erst bis zum Neujahr des nächsten Jahres wird sie wieder zum  Fest herausgeholt.  

Der Trommel-Tanz ist für die Volksgruppe Giay sowohl heilig, als auch kreativ. Trotz der Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen wird dieser Tanz fast wie ursprünglich bis heute bewahrt. Durch diesen Tanz werden die Touristen für das geistige Leben der Volksgruppe Giay sensibilisiert.