 Professorin Nguyen Thuc Quyen. (Foto: nhandan.vn) |
Professorin Nguyen Thuc Quyen gehört zu den wenigen Wissenschaftlerinnen, die vier Jahre in Folge zu den Top 1 der meistzitierten Forschenden weltweit zählen. Ihre Forschungen gehen unter anderem um elektronische Eigenschaften von konjugierten Polyelektrolyten, Grenzflächen in optoelektronischen Bauelementen und Ladungserzeugung und -transport in organischen Halbleitern sowie um neue Materialien für organische Solarzellenanwendungen.
Die Idee für die Forschung über neue Materialien für organische Solarzellenanwendungen stammte aus ihrer Kindheit ohne Strom im Heimatland Vietnam. Dazu Nguyen Thuc Quyen:
„Im Energiebereich hat Vietnam viel Potenzial für die Entwicklung erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie. Jetzt entwickelt sich Wind- und Solarenergie in Vietnam stark. Ich hoffe, dass das Land eine langfristige Vision über erneuerbare Energie aufstellen wird. Zum Beispiel kann Vietnam Kunststoff- und Batterierecycling forschen. So kann Vietnam der Welt 15 bis 20 Jahre voraus sein.“
Nguyen Thuc Quyen wurde im Jahr 1970 in einer Familie mit fünf Geschwistern in einem kleinen Dorf in der Provinz Dak Lak geboren. Als Quyen 21 Jahre alt war, sind Quyen, ihre Eltern und ihre Geschwister in den USA eingewandert. In den ersten zwei Jahren bat sie ständig um Heimkehr, weil sie kein Englisch beherrschen konnte und Schwierigkeiten aufgrund des kulturellen Unterschieds hatte. Damals interessierte sie sich für internationale Geschichte, Literatur und Erdkunde. Wegen der Sprachschwierigkeiten musste sie das Fach Mathematik studieren. Nach und nach interessierte sie sich dafür.
1995 studierte sie an der University of California, Los Angeles und fand einen Nebenjob in einem Labor. Obwohl Quyen sich für die Forschungsarbeit interessierte, durfte sie nicht offiziell eingestellt werden und ihr wurde empfohlen, sich auf die Verbesserung ihrer Englisch-Kenntnisse zu konzentrieren. Um Englisch am schnellsten zu beherrschen, nahm Quyen an vier Englisch-Kursen für Ausländer teil. Um die Kosten für die Englisch-Kurse zu bezahlen, arbeitete sie im Restaurant und in einem Nagelstudio. Nur ein Jahr nach dem Hochschulabschluss erreichte Quyen den Master in Physik und Chemie. 2001 erhielt sie den Doktortitel. Seit dem Sommer 2004 unterrichtet sie an der University of California, Santa Barbara.
„Ich habe viel geweint, weil ich am Arbeitsplatz ungleich behandelt wurde. Um Erfolge zu erreichen, darf man nicht schnell aufgeben.“
Bis jetzt verfügt Professorin Nguyen Thuc Quyen über sieben eigene Labore für sich selbst und ihr Forschungsteam. Quyen erinnert sich an die schwierigen Zeiten an der Uni:
„An der Uni soll ein junger Professor normalerweise mit einem Labor versorgt werden. Im ersten Jahr hatte ich kein eigenes Labor. Ich habe diese mehrmals bei den Leitern der Uni beantragt. Zwei Jahre später verfügte ich endlich über ein eigenes Labor.“
Professorin Nguyen Thuc Quyen ist Ko-Vorsitzende des Vorauswahlkomitees des VinFuture-Preises, der von der Vingroup vergeben wird. Sie ist stolz darauf, dass Vietnam über einen renommierten Wissenschaftspreis verfüge. Insbesondere stellt der Konzern Preise zur Ehrung von Wissenschaftlerinnen zur Verfügung.
„Ich bin eine Vietnamesin und in einem armen Dorf ohne Trinkwasser aufgewachsen. Deswegen finde ich den VinFuture-Preis sehr bedeutend. VinFuture ist nicht nur ein eigener Preis der Vingroup, sondern auch des vietnamesischen Volkes. Durch diesen Preis kennen mehr Wissenschaftler und Menschen in der Welt Vietnam. Der Preis hat eine Verbindung zwischen den Wissenschaftlern Vietnams und der Welt geschaffen.“
Professorin Nguyen Thuc Quyen will ein Forschungsinstitut mit einem modernen Labor bauen lassen und Workshops organisieren, um junge vietnamesische Wissenschaftler mit weltweit berühmten Wissenschaftlern zu verbinden. Damit können junge vietnamesische Wissenschaftler zum Aufbau und zur Entwicklung des Landes stärker beitragen.