Produktionsprozess für Dokumentarfilm „Children of the Mist“

Anh Tuan
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(VOVWORLD) - Ende 2022 gehörte der Dokumentarfilm „Children of the Mist“ auf Deutsch etwa „Kinder des Nebels“ der Regisseurin Ha Le Diem zu den Top 15 Nominierungen für den Oscar-Preis 2023 für den besten Dokumentarfilm. Zuvor hatte der Dokumentarfilm der Regisseurin der Volksgruppe Tay mit einer Reihe von internationalen Preisen geehrt. 
Produktionsprozess für Dokumentarfilm „Children of the Mist“ - ảnh 1Di im Dokumentarfilm "Children of the Mist". (Foto: thanhnien.vn)

Es geht beim Dokumentarfilm um Di, ein Mädchen im Teenager-Alter aus der Volksgruppe der Mong. Der fast 100-minütige Dokumentarfilm reflektiert die Kindheit von Di im Konflikt zwischen den alten Bräuchen und den modernen Werten. Das sind Herausforderungen, denen zahlreiche Mädchen der ethnischen Minderheiten heute begegnen müssen. 

In ihrem Artikel im britischen Filmmagazin Screen Daily analysierte Filmemacherin Marya E. Gates: Diems Film pflanze Samen für die Art von Zukunft, die Di anstrebt, sei aber schlau genug, ihr oder dem Publikum keine Versprechungen zu machen, ob sie diese erreichen kann. Es beurteile die Gemeinschaft auch nicht vollständig nach ihren Traditionen und präsentiere sie in ihrer ganzen Komplexität. Gates zufolge erinnert der Dokumentarfilm die Menschen daran, dass die Welt voller Mädchen wie Di ist. Man hoffe, dass sie eine bessere Zukunft haben werden, hieß es.

Regisseurin Ha Le Diem sagte, es habe sie fast vier Jahre von 2017 bis 2020 gekostet, um ihr persönliches Projekt fertigzustellen. 

„Um diesen Film zu drehen, musste ich mehrmals nach Sa Pa, zu verschiedenen Zeitpunkten vor, nach und bei dem traditionellen Neujahrsfest Tet, den Sommerferien und der Reisernte reisen. Ich habe sogar einen Monat dort verbracht. Während des einmonatigen Aufenthalts konnte ich lediglich fünf bis sechs Tagen filmen.“

Beim International Documentary Film Festival Amsterdam 2021, dem weltweit größten Dokumentarfilmfestival, wurde der Dokumentarfilm „Children of the Mist“ von Ha Le Diem mit dem Preis für die beste Regie und dem Preis für den ersten Auftritt geehrt. Außerdem erhielt „Children of the Mist“ den Preis für den besten Dokumentarfilm beim südostasiatischen Filmfestival Balimakarya in Indonesien und den Hauptpreis bei einem internationalen Bildungsfilmfestival in Frankreich. 

Um diese Erfolge zu erreichen, hatte die junge Regisseurin eine unvergessliche Zeit mit der Hauptfigur Di, ihren Verwandten und Freunden erlebt. Dazu Ha Le Diem:

„Ich habe den Film allein gedreht. Es kostete mich einen ganzen Tag, um Filmszenen zu drehen, in denen Di und ihre Freunde bei einem Frühlingsfest zu sehen sind. Damals mussten wir einen 50 Kilometer langen Weg zu Fuß überwinden, um den Drehort zu gelangen.“

Die Nachverarbeitung des Filmes war auch eine harte Arbeit für die junge Regisseurin und ihr Produktionsteam. Ha Le Diem weiter:

„Nach mehr als drei Jahren hatte ich das 100-stündige gedrehte Videomaterial. Danach wurde das Material gefiltert, welche Aufnahmen brauchbar sind. Dann wurden Texte von der Sprache der Mong ins Vietnamesische und Englische übersetzt. Damals hatten wir keine Erfahrungen beim Erstellen des Vertrags und bei Verhandlungen mit Filmproduzenten und -verlag.“

Nun ist Ha Le Diem eine junge berühmte Regisseurin. Trotzdem interessiert sie sich dafür, an Dokumentarfilmseminaren teilzunehmen und Erfahrungen von Regisseuren aus dem In- und Ausland zu sammeln. Sie wünscht sich, der Welt weitere ehrliche und emotionale Geschichten über das Alltagsleben und die Menschen auf vietnamesischen bergigen Regionen vorzustellen.

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