(VOVworld) – Derzeit wird in allen Dörfern in der Provinz Tra Vinh das Fest Om-Ok-Bok gefeiert, eines der größten drei Feste der Khmer-Volksgruppe in Südvietnam. Überall in den Handwerksdörfern, in denen Klebreis hergestellt wird, sind Klänge der Stößel und die aromatischen Düfte des jungen Klebreises zu hören und zu riechen. Sa Oanh hat das Dorf Ba So in der Provinz Tra Vinh besucht. 

Der 59-jährige Thach Miel (r.) zerstampft den jungen Klebreis. (Foto: VOVworld)

Der erste Eindruck im Dorf Ba So ist die große Eile und die Hektik der Familien, die sich mit der Produktion des jungen Klebreises beschäftigen. Sie beeilen sich, diese Spezialitäten für die Nachfrage zum Fest anbieten zu können. Drei Generationen der Familie von Truong Thi Di beschäftigen sich mit der Herstellung des Klebreises. Sie sagt, es sei nicht schwierig, platte, junge Klebreiskörner herzustellen. Es brauche nur Geduld und Erfahrung. Dank dieses Handwerks habe sich das Leben ihrer Familie verbessert.

“Seit ich 18 Jahre alt war, beschäftige ich mich mit diesem Handwerk. Täglich zerstampfe ich bis zu 60 Kilogramm jungen Klebreis. Früher machten wir jungen Klebreis nur zum Ok-Om-Bok-Fest, aber heute das ganze Jahr über. Die Händler kommen zu uns und kaufen unsere Produkte. Dann werden sie in Soc Trang, Vinh Long und Ho Chi Minh Stadt verkauft.”

Das Zerstoßen des jungen Klebreises ist hart und aufwendig. Man muss spät in die Nacht arbeiten und sehr früh aufstehen. Durchschnittlich müssen vier Menschen kontinuierlich innerhalb von neun Stunden arbeiten, um etwa 60 bis 80 Kilogramm jungen Klebreis herstellen zu können. Nach dem Verkauf der Produkte kann jeder nur knapp sechs Euro verdienen. Trotz der harten Arbeit betreiben bis heute dutzende von Familien dieses Handwerk, weil die Produkte gut verkauft werden. Thach Miel beschäftigt sich schon seit 30 Jahren mit diesem Handwerk. 

“Wir müssen von Mitternacht bis acht Uhr morgens arbeiten. Am Mittag gehen wir in die Felder oder schneiden Gräser für Rinder. Hier in unserer Heimat haben wir viel zu tun und brauchen nicht in der Ferne arbeiten. Ich habe mich in den vergangenen  Jahren an harte Arbeit gewöhnt und fühle mich normal.”

Vor mehr als zehn Jahren fertigten nur 20 Familien in der Gemeinde Nhi Truong die platten jungen Klebreiskörner, um sie an die Kunden in der Provinz zu verkaufen. Der Markt ist nun größer geworden. Die jungen Klebreiskörner aus Ba So sind im ganzen Mekong-Delta und in Ho Chi Minh Stadt bekannt. Heute machen bis zu 50 Familien in  den Dörfern Ba So und Tua diese Spezialitäten das ganze Jahr über. 

Der geerntete junge Klebreis muss sofort verarbeitet werden, um seinen aromatischen Duft zu halten. Angesichts der verbreiteten Produktion wird das Material, also der junge Klebreis, immer knapper. Die meisten Anbaufläche für Klebreis sind versalzt. Um Material für das ganze Jahr zu holen, müssen die Bauern den Klebreis aus der Haupternte im Lager verwahren. Dank dieser Lagerung können alle Handwerksdörfer in Tra Vinh die platten jungen Klebreiskörner das ganze Jahr über herstellen. Aber es schmeckt am besten zum Fest Ok-Om-Bok, wenn der Reis reif ist. Der Vize-Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Nhi Truong, Thach Ngoc Nghi sagt, die lokalen Verwalter hätten die Handwerkshaushalte mobilisiert, sich an einer Genossenschaft zu beteiligen und das Markenzeichen “die platten jungen Klebreiskörner” zu schaffen.

“Das Handwerkdorf Ba So entwickelt sich derzeit gut. Es hat aber noch kein eigenes Markenzeichen. Seine Produkte wurden bisher noch nicht so gut beworben. Die Provinz will auf jeden Fall ein Markenzeichen für ihre Produkte schaffen. Wir hoffen für unsere Handwerksdörfer ferner auf die Unterstützung der Politik .”

Früher war der junge Klebreis eine Opfergabe für den Mondgott und ist heute eine Spezialität der Provinz Tra Vinh. Dank der Unterstützung der Politik und der Technik der heimischen Behörden wird dieses Produkt aus Ba So immer bekannter.